Reisebericht 3 vom 26.02.2003

 Bei dem Reifenwechsel konnte ich gleich feststellen, was von dem an Bord befindlichen Werkzeug was taug und was nur als Ballast dabei ist. Entsprechend habe ich das Nötige in den nächsten Tagen ergänzt.

An diesem Sonntag, es war der 16.2., gings nördlich bis Port Augusta.

Hier hatte ich dann auch die absolut schaerfste Begegnung mit einem Road Train. Bei Regen donnern die einem entgegen, wirbeln mit bis zu 62 Rädern das Wasser durch die Luft und ich fahre praktisch blind in eine Wand aus Gischt. Ein Erlebnis, das mächtig Respekt vor diesen bis zu 53m langen LKW`s einfloesst.

Die letzte grössere Stadt vor der Nullarbor Plain. Dort stand ich morgens, pünktlich um 9.00 Uhr vor dem Autozubehörladen und habe eingekauft. Anschliessend noch meine Vorräte aufgefüllt, dann gings weiter. Wie schon erwähnt, trennt sich hier der Hwy in die nördlich Richtung (Stuart Hwy) und die westliche Richtung (Eyre Hwy).

Der Eyre Hwy führt zu der sog. Nullarbor Plain (Fläche ohne Bäume), eine Karstlandschaft die sich ca. 1200 Kilometer lang nach Westen und insgegesamt ca. 2300 km bis Perth zieht. Wohlgemerkt mit 80 km/h und mit mindestens soviel Phon!

Auf dieser Strecke kommt auch die längste gerade Strecke der Welt: 146 Kilometer ohne eine Biegung oder gar eine Kurve. Auf dieser landschaftlich relativ eintönigen Strecke (es gibt schon den ein oder anderen Baum zur Abwechslung) überquerte ich auch mal wieder eine Grenze. Dieses Mal von Südaustralien nach Westaustralien. Und, Ihr ahnt es sicher schon, wurde wieder alles nach frischem Obst und Gemüse gefahndet. Ich habe zum Frühstück extra noch eine grosse Avocado gevespert damit sie den Grenzern nicht in die Hände fällt. Aber die riesige Tüte mit Äpfeln habe ich nicht geschafft … tschüß!

Dafür durfte ich meine Karotten behalten – versteh´ das wer will, ich nicht. Aber so kann sich meine Mama, dank der regelmässigen Grenzen ganz entspannt zurücklehnen: Ja Mama, ich esse viel Obst – besonders kurz vor den Grenzen J.

Ach ich sollte vielleicht nicht vergessen zu erwähnen, dass hier wohl das Zentrum der australischen Fliegen liegen muss. Ich habe selten so viele lästige Mücken erlebt wie hier. Dank australienerfahrenen Freunden (Dank an Dorle) reise ich ganz komfortabel mit einem Fliegennetz über dem Kopf. Bilder gibts davon natürlich keine.

Unterwegs gabs dann noch ein altes Telegrafenhaus zu besichtigen. Zwischenzeitlich längst eine Ruine und von Sanddünen fast bedeckt, wurde hier früher das Telegramm vom Südaustralier durch ein Fenster an den Westaustralier (natürlich auch anders rum) zur Weiterbeförderung gereicht. Um dies ein für alle mal zu beenden wurde der Eyre Hwy gebaut und somit Westaustralien an das restliche, bereits vereinte Australien angebunden. Die Westaustralier stimmten daraufhin der Vereinigung zu.

 Hätten wir nur anno 1989 da besser aufgepasst und vielleicht von den WEST-Australiern was gelernt... J

So ´donnerte´ ich weiter bis nach Norseman. Der ersten, na sagen wir mal, grösseren Gemeinde auf meinem Weg in WA. Ich wollte dort mein Auto auf WA ummelden da hier die Versicherung+jährliche Steuer wesentlich günstiger und einfacher zu verlängern ist.

Aber die haben neuerdings eine Sicherheitsüberprüfung eingeführt. Praktischerweise macht das eine örtliche Werkstatt, und die repariert dann auch gleich die festgestellten Mängel – meine Güte wie praktisch, findet Ihr nicht auch…

Klar  gabs Mängel…und die wurden dann auch gleich behoben und von mir bar bezahlt. Die zwei Hauptmängel hatten allerdings auch etwas mit der Sicherheit zu tun. Beide Probleme wollte ich nicht unbedingt in der Wüste erleben müssen.

Die eigentliche Ummeldung dauerte nur ca. 15 Minuten, dann war alles klar und ich hatte meine neuen Nummernschilder.

So wars denn auch ok und ich bin am nächsten Tag, bei runden 41 Grad Lufttemperatur, weitergezogen nach Kalgoorlie. Die Goldgräberstadt schlechthin. Dort kommt faktisch alles australische Gold her. Die Mine ist momentan (im Tagebau) bei einer Tiefe von 340m angekommen – abgebaut soll bis 500 m werden.

Bei meinem Aufenthalt in Norseman habe ich von einer Ausstellung des Perth Arts Festival gelesen. Sie soll, da der Ort mit zu dem Gesamtkunstwerk zählt, irgendwo mitten im Land sein. Ich stellte fest, dass ich hier in Kalgoorlie am allernächsten dran bin. Sozusagen in der Einflugschneise.

Aus diesem Grund gings am nächsten Tag (Samstag, 22.2) gegen 5.45 Uhr und schon runden 30Grad los. Leider hatte der ausgetrocknete See auf dem die Skulpturen stehen ausgerechnet nun etwas Wasser und damit fürchterlichen knallroten Matsch. Aber was solls, dafür bin ich ja extra 180 (one way) hingefahren.

Sonntags hies es wieder ´Zelte abbrechen´ und los Richtung Perth. Dort werde ich dann den australischen Kontinent einmal komplett von Osten nach Westen durchquert haben.

Sieht mann und frau mal von dem Reifenschaden ab, faktisch ohne Probleme.

Davon irgendwann nach dem Gunbarrel Highway dann mehr ….

See you mate

 

Thomas

 Das ist die neue Nummer

 Nein die Nadel ist nicht abgebrochen.....
Sie ist am Anschlag

hier geht es zum Reisebericht 4 vom 14.03.2003